Die Must-have-Ausrüstung für Backcountry-Skifahren

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Backcountry-Skifahren ist ein Riesenspaß und eine extreme Bereicherung. Und wenn auch nur ein klitzekleiner Technik-Freak in dir steckt, kann die Ausrüstung mit ihren ganzen Features fast so viel Enthusiasmus in dir auslösen wie eine Tour durch frischen Pulverschnee, der dir mit deinem neuen Equipment zu Füßen liegen wird.

Kleidung, Handschuhe, Helme, Brille etc. sind natürlich Essentials. Es gibt aber noch weiteres unentbehrliches Equipment, das du speziell für Backcountry-Skifahren unbedingt brauchst, zum Beispiel einen Rucksack sowie Ski- und Lawinensicherheitsausrüstung. Okay, dann fangen wir mal an!

Skitourenbindungen

Die Vielfalt an Tourenbindungen ist unendlich, die meisten sind aber entweder Pin-, Rahmen- oder Hybridbindungen.

Pinbindungen (aka technische oder technisch einfache Bindungen)

Wenn viele Tage abseits der Piste auf deinem Winterprogramm stehen, sind Pinbindungen dein Match. Sie sind ultraleicht, einfach und robust und für einen effizienten Aufstieg designt – perfekt, wenn du Gewicht reduzieren willst, um schneller und weiter voranzukommen.

Der Nachteil von Pins ist, dass sie nicht so zuverlässig und beständig auslösen wie Alpinbindungen. Weil sich mit ihnen aber sehr viel Gewicht reduzieren lässt, werden Pinbindungen oft von Skifahrern bevorzugt, denen ihre Tage abseits der Piste am wichtigsten sind.

Sortiment an Skitourenbindungen

Rahmenbindungen

Wir wollen nicht zu tief in die technischen Details eintauchen, deshalb ganz einfach erklärt: Rahmenbindungen sind im Grunde genommen wie normale Alpinbindungen – Vorder- und Hinterbacken sind auf einem Rahmen montiert, der hinten für Skitouren gelöst werden kann. Die Vorteile von Rahmenbindungen sind die zuverlässige, beständige Auslösung von Alpinbindungen und die hohe Kompatibilität mit vielen Skischuhen, inklusive Alpinschuhen, ohne technische Einsätze.

Der Nachteil: Rahmenbindungen sind viel schwerer als Pinbindungen. Außerdem ist der Drehpunkt weit vorn, was sie weniger effizient für einen Aufstieg mit Steigfellen macht, und der Rahmen kann die Performance deines Skis verändern.

Rahmenbindungen sind die perfekte Wahl für Skifahrer, die ein Allround-Setup brauchen. Sie bevorzugen die zuverlässige Auslösung von Alpinbindungen und verbringen 80 bis 90 % ihrer Zeit in Skigebieten, wollen sich aber ab und zu mal ins Backcountry-Abenteuer stürzen. Durch die revolutionären neuen Entwicklungen bei Hybridbindungen werden Rahmenbindungen heutzutage allerdings immer weniger verwendet.

Sortiment an Skitourenbindungen

Hybridbindungen

Immer mehr Skifahrer zieht es weg von den präparierten Pisten. Sie wollen nicht nur auf frischem Pulverschnee fahren, sondern auch verrücktere Routen, Klippen und Schluchten sehen, die es in ausgewiesenen Skigebieten schlicht nicht gibt. Dieser Mix aus Freeride und Backcountry verlangt nach einer Ausrüstung, die robust genug für schnelles, kraftvolles Skifahren und heftige Landungen ist, aber gleichzeitig leicht und effizient, sodass man oben auf dem Gipfel noch genügend Kraft für die Abfahrt übrig hat.

Auftritt der neuen S/Lab Shift: Diese Bindung kombiniert die zuverlässige Auslösung und Schuhkompatibilität von Alpinbindungen mit einem geringeren Gewicht und dem optimalen Drehpunkt von Pinbindungen.

Sortiment an Skitourenbindungen

Touring-Skischuhe

Touring-Skischuhe weisen einige Unterschiede zu Alpinschuhen auf, die sie zu einer bequemen und leistungsorientierten Alternative machen. Sie haben zum Beispiel eine bewegliche Manschette, die im offenen Zustand einen komfortablen Bewegungsradius garantiert – besonders vorteilhaft beim Gehen oder beim Aufstieg mit Steigfellen. Wenn es Zeit für die Abfahrt wird, kann man die Manschette über einen Hebel hinten am Schuh leicht in den Skimodus wechseln.

Die meisten Touring-Skischuhe haben auch eine Sohle mit Stollen, mit der man leichter über felsige Bergrücken klettert. Außerdem sorgen sie für einfacheres Bootpacking auf verschneiten Pisten.

Während diese zwei Features für Backcountry-Skifahren essenziell sind, greifen auch viele Skifahrer, die ausschließlich in Skigebieten unterwegs sind, zu Touring-Skischuhen. Der Grund: Sie sind bequem und extrem nützlich, um eisige Parkplätze sicher zu durchqueren oder beim Après-Ski coole Disco-Moves aufs Hüttenparkett zu legen!

Das dritte Feature, das Touring-Skischuhe von Alpinschuhen unterscheidet, sind die technischen Einsätze, durch die sie mit Pinbindungen kompatibel werden.

Die richtigen Schuhe zu finden, ist enorm wichtig. Tauche deshalb gleich noch weiter in die Materie ein und lies unseren Artikel, wie du die besten Skischuhe findest.

Touring-Skischuhe für Damen | Touring-Skischuhe für Herren

Skitourenbindungen

Tourenski

Der größte Unterschied zwischen einem Tourenski und einem regulären Alpinski ist das Gewicht. Backcountry-Ski sind leicht für einen effizienten Aufstieg und ihre Form, Flexibilität und Rocker-Profile sind dafür designt, gut auf Pulverschnee und abseits der Piste zu fahren.

Reine Tourenski sind für Skifahrer gemacht, die ihre meiste Zeit auf langen oder mehrtätigen Skitouren abseits der Piste verbringen. Der Fokus liegt bei ihnen deshalb sowohl auf einem effizienten Aufstieg als auch auf einer hohen Performance für Abfahrten. Da das Gewicht bei Tourenski eine große Rolle spielt, sind sie für gewöhnlich nicht so breit wie Freeride-Modelle.

Tourenski für Damen | Tourenski für Herren

Dabei muss allerdings erwähnt werden, dass sich ein geringeres Gewicht auch auf die Abfahrt-Performance auswirkt. Freeride-Ski sind breiter und schwerer als reine Tourenski, wodurch sie weniger flattern und robuster sind, wenn man durch Schmutz fährt und heftig landet.

Freeride-Ski sind die perfekten Allzweckmodelle für Skifahrer, die mehr als 70 % ihrer Zeit in Liften und Skigebieten verbringen, trotzdem aber einen Ski suchen, der sich für Abenteuer abseits der Piste leicht in einen Backcountry-Modus wechseln lässt.

Wenn du mehr darüber erfahren willst, nimm dir ein paar Minuten Zeit und lies dir unsere Empfehlungen, wie du deinen perfekten Tourenski findest, durch.

Tourenski
Tourenski 1

Backcountry-Skistöcke

Genauso wie deine Ski, Skischuhe und Bindungen sollten deine Skistöcke leicht und doch robust genug für Backcountry-Skifahren sein. Verstellbare Stöcke sind eine gute Idee für lange, steile Traversen. Für solche Situationen ist es handlich, einen längeren Stock für den unteren Teil und einen kürzeren Stock für den oberen Teil des Berges zu haben. Ein ausziehbarer Griff eignet sich für diesen Zweck auch.

Es gibt ein paar verschiedene Verriegelungssysteme auf dem Markt, und für uns bietet das Easy-Lock-System die beste Kombination aus einem festen Verschluss und leichter Anpassbarkeit.

Ein paar andere smarte Features sind ausklinkbare Skischlaufen, die sich bei einem Lawinenabgang öffnen oder wenn sie sich in einem Ast verfangen, sowie schwenkbare Teller, durch die deine Stöcke beim steilen Aufstieg mit Steigfellen besser durch festen Schnee dringen.

Verstellbare Backcountry-Skistöcke

Steigfelle

Steigfelle oder Skins werden mit einem speziellen Kleber an die Ski angebracht. Es gibt aber auch kleberfreie Felle, die du mit einem molekularen Saugsystem an deinen Ski befestigen kannst. Skins mit Kleber bieten allerdings gewöhnlich die höchste Zuverlässigkeit, besonders in feuchten Umgebungen.

Viele Hersteller verkaufen Skins, die bereits auf die richtige Größe deiner Ski zugeschnitten sind. Sollte das nicht der Fall sein, erhältst du zu den meisten Steigfellen ein Schneidewerkzeug und einfache Instruktionen. Außerdem findest du auf YouTube jede Menge Videos, die dir zeigen, wie du deine Steigfelle am besten schneidest.

Steigfelle

Steigfelle für Tourenski
Steigfelle für Tourenski 1

Backcountry-Skirucksäcke

Ein guter Rucksack ist essenziell, damit du deine Lawinensicherheitsausrüstung, eine extra Lage an Kleidung und ausreichend Lebensmittel und Wasser verstauen kannst – du möchtest ja schließlich gut hydriert und voller Power durch dein Abenteuer kommen.

Für Skifahren außerhalb von Gletschern eignet sich ein 20 bis 30 Liter Rucksack mit mindestens zwei Fächern (deine Lawinenausrüstung packst du am besten in ein eigenes Fach, damit du sie im Ernstfall schnell herausholen kannst). In anderen Taschen lassen sich kleinere Gegenstände wie Brille, Sonnencreme und ein kleines Reparaturset etc. verstauen. Sie können sehr nützlich sein, sind aber nicht unbedingt notwendig. In Die Packliste für einen Backcountry-Tag findest du noch mehr Infos zu diesem Thema.

Viele Rucksäcke gibt es in Small, Medium und Large. Starte am besten mit der richtigen Größe. Dann stelle sicher, dass die Hüft- und Schultergurte bequem sitzen und der Rucksack eng an deinem Rücken anliegt und nicht hin- und herschwingt.

Eine Befestigung für deine Ski ist ebenfalls wichtig, wenn du den Berg via Bootpacking bezwingst oder felsiges Terrain durchquerst. Die meisten Rucksäcke haben entweder ein A-Frame-Tragesystem, ein diagonales System oder beides. Wie genau du deine Ski befestigst, bleibt ganz allein dir überlassen. Checke unser Video So trägst du deine Ski richtig und finde die Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten heraus.

Skirucksäcke für Damen | Skirucksäcke für Herren

Touring-Rucksack

Lawinensicherheitsausrüstung

Wie du sicher weißt, können dir abseits der Piste ein paar Gefahren begegnen, zum Beispiel eine Lawine. Deshalb musst du mit einem innovativen Lawinenverschüttetensuchgerät (kurz LVS), einer zusammenklappbaren Sonde und einer Lawinenschaufel aus Metall ausgestattet sein. Außerdem solltest du so viel wie möglich zum Thema Lawinensicherheit lernen, bevor du dich auf den Weg machst.

Um mehr zur Lawinensicherheitsausrüstung zu erfahren, wirf einen Blick auf unseren Artikel Backcountry-Skifahren: deine grundlegende Sicherheitsausrüstung.

So, das wär’s. Jetzt weißt du über die Basics der essenziellen Ausrüstung Bescheid, die du für dein Backcountry-Abenteuer brauchst. Mehr Tipps, Tricks und Empfehlungen findest du in unseren Artikeln und Videos zum Thema Backcountry-Skifahren und Freeriden. Die Infos zu Techniken und Equipment sind grenzenlos, und natürlich kannst du so viel darüber lesen, wie du möchtest. Irgendwann solltest du dein iPad aber dann auch weglegen, deinen Laptop schließen und dein Handy verstauen und einfach nur Skifahren!

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